Glaub nicht alles, was du über dich denkst – vor allem nicht das Negative.
„Ich bin zu blöd …“, ist ein provokanter Titel. Das stimmt. Und eins vorneweg: es geht nicht um mich dabei. „Blöd“ ist sowieso schon mal niemand. Es gibt Menschen, denen fällt Lernen leicht und andere tun sich eben schwerer. Fragt mal meine Mathelehrer 🙄 – oder lieber nicht. Vergesst das mal. War eine blöde Idee 😉
Nur, weil jemand das Lernen nicht leicht fällt, würde es mir niemals einfallen, ihn deshalb als „blöd“ zu titulieren oder ihn dafür zu halten. Das ist nämlich blöd, und zwar so richtig.
Es geht mir hier um diese bösen und fiesen Glaubenssätze, die in, leider, vielen Menschen stecken und sie daran hindern, ihr wundervolles Potenzial zu entfalten und auszuleben. In vielen Airbrush- und Malgruppen, die es auf diversen bekannten Social Media Kanälen gibt, lese ich es immer wieder. Das geht von „Ich werde das nie lernen“, bis hin – und das empfinde ich als besonders krass „Ich bin zu blöd zum …“.
Mich hat dieser Satz fassungslos und auch traurig gemacht. Und ich habe mich gefragt, wie kann das sein, dass jemand so negativ von sich denkt? Und muss das so bleiben?
„Ich bin zu blöd zu …“ ist ein Glaubenssatz, der sich meistens aus einem negativen Selbstbildnis heraus gebildet hat. Das kann durch ganz viele Ursachen passieren, denen ich hier nicht auf dem Grund gehen will. Das kann ich auch gar nicht und will ich mir auch nicht anmaßen. Zum einen müsste ich da sehr viel mehr in die Tiefe gehen, als es ein Blogartikel zulässt und zum anderen fehlt mir schlicht die Kompetenz dazu. Ich bin weder Psychologin noch Therapeutin oder etwas Ähnliches.
Aber ich kenne mich mit Selbstzweifel und auch mit negativen Glaubenssätzen aus. Wie ganz bestimmt auch ganz viele andere. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum Airbrush kein von Gott, dem Universum oder sonst wem gegebenes Talent erfordert, sondern Übung, Geduld und den Mut, Fehler zu machen. Und ich versuche dir konkrete Tipps zu geben, wie du dich von diesen negativen Glaubenssätzen befreien kannst. Für mehr Freude, mehr Fortschritt – und vor allem: mehr Vertrauen in dich selbst. Wie gut es bei dir funktioniert, hängt natürlich von deinem Einsatz, deinem Willen und deiner Geduld mit dir selbst ab. Aber das ist ja auch das, was man braucht, um etwas Neues von Grund auf zu lernen. Und es wird auch nicht von heute auf morgen passieren. Es braucht Zeit.
Als Erstes geht es darum zu erkennen, dass man von einem negativen Glaubenssatz beherrscht wird.
Man will doch nur eine neue Technik – das Airbrushen -lernen. Andere können das doch auch. Und die sind viel besser als ich. Boah – das lerne ich nie. Ich bin eben zu blöd. Baff. Da ist es! Denn dieser Satz taucht oftmals unter Bildern von anderen auf – als Kommentar von Menschen, die scheinbar aufgegeben haben, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben.
Doch was auf den ersten Blick nur nach Selbstzweifel klingt, ist in Wirklichkeit ein mächtiger Glaubenssatz, der verhindern kann, dass du überhaupt in deine kreative Kraft kommst.
Was du aktiv gegen Selbstzweifel tun kannst, habe ich in diesem ausführlichen Artikel zum Thema erklärt.
Wie negative Glaubenssätze dich beim Airbrushen / Malen blockieren
Negative Glaubenssätze wie „Ich bin zu blöd“ wirken wie ein unsichtbares Stoppschild im Kopf. Sie blockieren den Mut, Neues auszuprobieren, und fressen mit der Zeit jede Freude am kreativen Prozess. Statt sich Schritt für Schritt zu verbessern, tritt man innerlich auf der Stelle. Denn jeder kleine Fehler scheint ein Beweis dafür zu sein, dass man „es halt nicht kann“.
Typische Auswirkungen sind:
So wird nicht das Airbrushen oder das Lernen dieser Technik zum Problem, sondern die Art, wie du darüber denkst.
Warum Übung wichtiger ist als Talent beim Airbrushen / Malen
Was viele vergessen:
Hinter jedem beeindruckenden Werk stecken unzählige Übungsstunden.
Auch Künstler, die scheinbar „Talent“ haben, mussten lernen. Sie haben genauso Fehler gemacht, Rückschläge erlebt und sich durchgekämpft. Talent kann den Start erleichtern – aber es ersetzt nicht das Dranbleiben.

Was du bei anderen siehst, ist meist das fertige Ergebnis – nicht die vielen misslungenen Versuche davor. Und genau hier entsteht der Irrglaube: „Bei denen klappt’s sofort. Ich bin einfach zu doof.“ Das stimmt nicht. Du siehst nur nicht den Weg, den andere gegangen sind.
Airbrush-Frust verstehen: So erkennst du mentale Blockaden
Oft sind wir unsere eigenen größten Kritiker. Vielleicht erkennst du dich in diesen Gedanken wieder:
Wenn du solche Gedanken bemerkst, dann sei achtsam. Sie sind keine Tatsachen – sie sind Überzeugungen, die du irgendwann übernommen hast. Und gute Nachrichten: Du kannst sie auch wieder loswerden.
Strategien gegen Selbstzweifel beim Airbrushen
Oder wie du dem kleinen Teufel auf der Schulter den Garaus machst
Jeder hat diesen kleinen, nervigen Kritiker auf der Schulter. Aber du musst ihm nicht zuhören. Hier ein paar Strategien, wie du ihn ruhigstellst:

1. Widersprich laut
Wenn der Gedanke kommt: „Ich bin zu blöd“, sag laut (oder in Gedanken):
„Stopp! Das stimmt nicht.“
2. Formuliere den Gedanken um
Statt „Ich kann das nicht“, sag:
„Ich lerne gerade. Und Übung braucht Zeit.“
3. Feiere kleine Fortschritte
Mach dir bewusst, wie viel du schon gelernt hast. Halte Fortschritte in einem Skizzenbuch oder Fotoalbum fest. So siehst du schwarz auf weiß, dass du vorankommst.
4. Vergleiche dich nur mit dir selbst
Frag dich:
„Bin ich heute einen Schritt weiter als gestern?“
Nur das zählt.
5. Erlaube dir, Anfänger zu sein
Du darfst Fehler machen. Du darfst herumprobieren. Du darfst scheitern – das gehört zum Lernen dazu.
Fazit: Du bist nicht zu blöd – du stehst dir nur im Weg
Niemand ist „zu blöd“ fürs Airbrushen / Malen.
Aber viele sind zu streng mit sich selbst.
Wenn du erkennst, wie viel Macht deine Gedanken über dich haben, kannst du dich bewusst dafür entscheiden, neue, stärkende Überzeugungen zuzulassen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn du Zeit brauchst – es ist ein Zeichen von Mut und Stärke, trotzdem weiterzumachen.
Du bist nicht allein. Und du bist mehr als deine Zweifel. Also: Ran an die Airbrush – und mach dein Ding. 🖌️✨
Schreibe mir gerne hier ⬇⬇⬇ deine Meinung und Gedanken dazu.
Hallo,
toll geschrieben, vieles daraus kenne ich selber(auch wenn ich mir selber nie gesagt habe: „Ich bin zu blöd fürs Airbrushen.“).
Auf jeden Fall sollte man ALLES aufbewaren was man gemacht hat, um seinen eigenen Fortschritt zu sehen und zu erkennen und da habe ich so einiges in meiner Mappe was mir misslungen ist oder mir selber nicht gefällt.
Ich bin jetzt seit 2,5 Jahren am airbrushen und sehe ich mich immernoch als Anfänger aber zumindest nicht mehr als Einsteiger, leider habe ich auch nicht so viel Zeit wie ich gerne hätte!
Aber endmutigen lass ich mich nicht und bin sehr experimentierfreudig was Materialien, Motive und Arbeitsweisen angeht, dafür macht es mir einfach viel zu viel Spaß.
LG Timo
Moin Timo. Vielen Dank für deine Gedanken 😊 Das freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Das du deine Arbeiten, vor allem auch die aus deinem Anfang, aufbewahrst, ist eine sehr gute Idee. Das mache ich auch.
Und dadurch habe ich erst gelernt und gesehen, was ich für Fortschritte mache. Ganz früher habe ich mich für meine Bilder geschämt. Auch vor mir selbst. Mittlerweile akzeptiere ich, übrigens mit Stolz und Überzeugung, dass Fehler und Missgeschicke, mein Weg des Lernens und Besser werden ist.
Ich finde es toll, dass du deinen Weg gehst und dich nicht entmutigen lässt 👍 und wünsche dir noch ganz viel Spaß und (Lebens-) Freude an deinem Hobby.
Lass uns die Welt ein bisschen bunter machen 🎨🖌️👩🎨
Bunte Grüße
Heike 🙋♀️