Kunst ist eine wunderbare Möglichkeit, Emotionen auszudrücken, Geschichten zu erzählen und die Welt aus einer einzigartigen Perspektive zu betrachten. Doch oft finden sich Künstler, sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene, in einem Sumpf von Selbstzweifeln gefangen, wenn sie vor einer leeren Leinwand oder einem weißen Blatt Papier stehen. Geht es dir auch oft so?

In diesem Artikel werde ich ein wenig in die Gründe für Selbstzweifel beim Zeichnen und Malen eintauchen und versuchen, dir Wege aufzuzeigen, wie du diese inneren Dämonen überwinden kannst, um deine kreative Freiheit zu entfesseln.

Warum treten Selbstzweifel beim Zeichnen und Malen auf?

Selbstzweifel sind wie Schatten, die uns auf Schritt und Tritt begleiten können, und Künstler sind keine Ausnahme. Doch warum tauchen diese Selbstzweifel beim Zeichnen und Malen auf? Der Grund dafür ist oft tiefer verwurzelt, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es können verschiedene Faktoren sein, die diese Zweifel nähren:

Eine der Hauptursachen für Selbstzweifel beim Zeichnen und Malen ist die Angst vor dem Urteil anderer Menschen. Wenn wir unsere Kunst der Welt präsentieren, setzen wir uns der Kritik und Bewertung durch andere aus. Die Vorstellung – in unserem Kopf – dass unsere Werke möglicherweise nicht gut genug sind, kann zu Selbstzweifeln führen und uns davon abhalten, überhaupt anzufangen.

Ein weiterer häufiger Auslöser für Selbstzweifel ist die unverhältnismäßige Selbstkritik. Wir neigen oft dazu, unsere eigenen Werke mit einer kritischen Lupe zu betrachten und jedes Detail zu hinterfragen. Diese Selbstkritik kann lähmend sein und hindert uns daran, unsere kreativen Fähigkeiten zu entfalten.

Vergleiche mit anderen Künstlern sind ebenfalls ein Nährboden für Selbstzweifel. Wir sehen die Arbeiten anderer Künstler, die vermeintlich schon weiter sind als wir und fragen uns, ob wir jemals ihr Niveau erreichen können. Dieser Vergleich kann dazu führen, dass wir unsere eigenen Fähigkeiten herab werten und an unseren Fähigkeiten zweifeln.

Schließlich kann auch die fehlende Inspiration zu Selbstzweifeln führen. Es gibt Zeiten, in denen die kreative Energie zu versiegen scheint, und wir fragen uns, ob wir überhaupt in der Lage sind, etwas Bedeutendes zu erschaffen.

Selbstzweifel erkennen und akzeptieren

Der erste Schritt zur Überwindung von Selbstzweifeln ist die bewusste Erkenntnis, dass sie existieren. Es ist wichtig, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und zuzugeben, dass man Zweifel hat. Diese Zweifel sind keine Schwäche, sondern eine menschliche Reaktion auf die Herausforderungen der Kunst.

Die Akzeptanz der Selbstzweifel ermöglicht es uns, einen offenen und mitfühlenden Umgang mit uns selbst zu entwickeln. Wir können lernen, diese Gedanken und Gefühle nicht als absolute Wahrheit zu betrachten, sondern als vorübergehende Hindernisse auf unserem kreativen Weg.

Es ist hilfreich, ein Journal zu führen und unsere Selbstzweifel darin zu dokumentieren. Dies ermöglicht es uns, die Muster und Auslöser unserer Selbstzweifel besser zu erkennen und zu verstehen. Je mehr wir über unsere eigenen Gedanken und Gefühle wissen, desto besser können wir ihnen entgegentreten.

Tipps zur Überwindung von Selbstzweifeln

Finde deine künstlerische Identität

Eine der effektivsten Möglichkeiten, Selbstzweifel zu überwinden, besteht darin, deine eigene künstlerische Identität zu finden. Jeder Künstler hat eine einzigartige Stimme und eine individuelle Art, die Welt wahrzunehmen. Statt dich mit anderen zu vergleichen, konzentriere dich darauf, was dich als Künstler ausmacht.

Frage dich selbst:

  • Was fasziniert mich?
  • Welche Themen und Motive inspirieren mich?
  • Welche Techniken und Medien ziehen mich an?

Deine Antworten auf diese Fragen werden dir helfen, deine künstlerische Identität zu definieren.

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass du dich im Laufe deiner künstlerischen Reise weiterentwickeln wirst. Deine künstlerische Identität ist nicht in Stein gemeißelt, sondern kann sich im Laufe der Zeit verändern und wachsen. Sei offen für neue Erfahrungen und Experimente in deiner Kunst.

Wenn dir mal ein Werk nicht gelungen erscheint, wirf es nicht gleich in Tonne! Lege dir eine Mappe an und sammel deine Werke. Schaust du dir nach längerer Zeit diese Arbeiten wieder an und vergleichst sie mit deinen aktuellen, werden dir deine Fortschritte viel besser auffallen. Das ist ein wichtiger Schritt, der dir dabei helfen kann, dich deinem inneren Kritiker zu stellen und ihm zu sagen: “Siehst du, ich habe jetzt viel geübt und ich werde immer besser. Also sei still und lass mich einfach weiter machen, damit ich noch besser werde!”.

Setze realistische Ziele

Einer der häufigsten Gründe für Selbstzweifel ist die Festlegung unrealistischer Erwartungen. Wenn wir uns zu hohe Ziele setzen, fühlen wir uns schnell überfordert und frustriert, wenn wir diese Ziele nicht erreichen.

Um Selbstzweifel zu überwinden, ist es wichtig, realistische und erreichbare Ziele zu setzen. Beginne mit kleinen Schritten und arbeite dich allmählich voran. Feiere jeden Erfolg, egal wie klein er sein mag. Das Erreichen dieser Ziele wird dir ein Gefühl der Erfüllung und Zuversicht geben. Und sorgt dafür, dass dir der Spaß und die Freude am Malen und deiner Kunst erhalten bleibt.

Lerne von anderen Künstlern

Die Kunst ist eine endlose Quelle der Inspiration, und andere Künstler können uns dabei helfen, unsere eigene Kreativität zu entfalten. Suche nach Vorbildern und Künstlern, die dich inspirieren. Studiere ihre Werke und Techniken und lerne von ihnen.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Lernen von anderen Künstlern nicht bedeutet, ihre Arbeit zu kopieren. Vielmehr geht es darum, Einblicke in verschiedene Herangehensweisen und Stile zu gewinnen und diese in deine eigene Arbeit zu integrieren. Die Vielfalt der künstlerischen Perspektiven kann deine Kreativität bereichern und dir helfen, deine Zweifel zu überwinden.

Aber auch dabei ist es wichtig, das richtige Maß zu finden. Manchmal ist es nämlich so, dass uns der Stil eines Künstlers gefällt oder die Motive, die er malt oder wie er Farben einsetzt und so weiter. Und wenn wir versuchen, es auf uns und unsere Arbeit zu übertragen, funktioniert es nicht. Dann sind wir wieder frustriert. Ärgern uns über uns selbst. Verlieren die Lust und Freude.

Hier hilft es auch, einfach mal innezuhalten und uns zu hinterfragen:

  • Will ich wirklich SO malen / zeichnen?
  • Passt dieser Stil / die Wahl des Mediums, etc. wirklich zu mir?

Das ist etwas, was ich in letzter Zeit für mich heraus gefunden habe. Es gibt einige Künstler:innen, die ich bewundere und deren Kunst mir sehr gefällt. Bei einigen von ihnen habe ich auch den ein oderen Workshop mitgemacht, um deren Art zu Malen zu lernen. Von meinen Ergebnissen war ich am Ende enttäuscht, was mich frustriert hat und mich an meinen Fähigkeiten zweifeln lies.

Dann habe ich mir oben genannte Fragen gestellt und festgestellt, dass diese Stile oder Arten zu Malen, einfach nicht zu mir passen. Es wäre ungefähr so, als würde ich versuchen, in der Art von Vincent van Gogh zu malen. Er war ein großartiger Künstler, der seiner Zeit einfach Voraus war. Seine Art zu Malen und die Farben auf seine Art einzusetzen, waren tief in seiner Philosophie und der Art und Weise verwurzelt, wie er die Welt gesehen hat.

Ich empfinde anders und habe einen ganz anderen Zugang zu den Dingen. Und kann deshalb meine Bilder auch nur auf meine Weise malen und zeichnen.

Mach Fehler zu deinen Freunden

In der Kunst sind Fehler unvermeidlich und oft unverzichtbar. Fehler sind keine Anzeichen von Unfähigkeit, sondern Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen. Wenn wir uns erlauben, Fehler zu machen, können wir neue Techniken ausprobieren und unsere Fähigkeiten verbessern.

Es ist wichtig, die Angst vor Fehlern abzulegen und sie stattdessen als einen natürlichen Teil des kreativen Prozesses zu akzeptieren. Jeder große Künstler hat in seiner Karriere Fehler gemacht. Diese Fehler dienten dazu, ihr Verständnis zu vertiefen und ihre Fähigkeiten zu schärfen.

Anstatt Fehler zu vermeiden, ermutige dich selbst, Risiken einzugehen. Experimentiere mit neuen Techniken und Ideen, ohne Angst vor Fehlern zu haben. Denn oft sind es gerade die scheinbaren „Fehler“ in deiner Kunst, die zu überraschenden und innovativen Ergebnissen führen können.

Als praktisches Beispiel möchte ich dir gerne meine Waldelfe nennen. Die Arbeit war schon sehr weit fortgeschritten und ich hatte schon einige Stunden Zeit in das Bild investiert. Da ist mir Reinigungsflüssigkeit auf die Arbeit gespritzt und lief mit der angelösten Farbe am Bild hinunter. Beheben ließen sich die Farbschlieren nicht und wegschmeißen wollte ich das Bild auch nicht. So habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich diese – eigentlich ungewollten Strukturen – in das Bild einbauen konnte. Ich habe einen Weg gefunden und dieser hat das Bild dann sogar noch aufgewertet.

Auch das gehört mit zur Kreativität. Ist aber auch ein Prozess, der Erfahrung braucht. Und diese bekommt man durch ständiges Üben mit der Zeit. Denn nicht umsonst heißt es:

Übung macht den Meister

Wie bei jeder Fähigkeit gilt auch für die Kunst das Motto: Übung macht den Meister. Je mehr Zeit und Aufmerksamkeit du deinem künstlerischen Handwerk widmest, desto mehr wirst du dich verbessern und Selbstzweifel abbauen. Die kontinuierliche Praxis stärkt nicht nur deine technischen Fähigkeiten, sondern auch dein Selbstvertrauen.

Setze dir einen regelmäßigen Übungsplan und halte dich an ihn. Hingabe und Ausdauer sind entscheidend, um Fortschritte zu erzielen. Denke daran, dass es keine Abkürzungen gibt, wenn es darum geht, ein Meister deiner Kunst zu werden. Nur Tutorial Videos auf YouTube oder ähnlichen Plattformen zu schauen, nützt nichts, wenn man sich nicht selber die Hände schmutzig macht.

Nutze positive Affirmationen

Unsere Gedanken haben einen starken Einfluss auf unser Verhalten und unsere Emotionen. Anstatt dich von negativen Selbstgesprächen überwältigen zu lassen, entwickle positive Affirmationen, die dein Selbstbewusstsein stärken.

Wiederhole regelmäßig Sätze wie „Ich bin ein talentierter Künstler“, „Meine Kunst hat Wert“, “Das habe ich gut gemacht” oder „Ich bin stolz auf meine kreativen Bemühungen“. Diese positiven Affirmationen können dazu beitragen, deine Selbstzweifel zu überwinden und dein Selbstvertrauen zu steigern.

Schaffe ein unterstützendes Umfeld

Die Menschen um dich herum können einen erheblichen Einfluss auf deine künstlerische Reise haben. Suche nach einem unterstützenden Umfeld, das dich ermutigt und unterstützt. Schließe dich Kunstgemeinschaften an, trete in den Austausch mit Gleichgesinnten und teile deine Werke online.

Der Austausch mit anderen Künstlern kann nicht nur Inspiration bieten, sondern auch die Gewissheit, dass du nicht allein mit deinen Zweifeln bist. Gemeinsam könnt ihr einander ermutigen und motivieren, eure kreativen Ziele zu verfolgen.

Bleib geduldig mit dir selbst

Kunst ist ein ständiger Entwicklungsprozess, und es ist normal, Rückschläge zu erleben. Du wirst nicht immer perfekte Werke erschaffen, und das ist völlig in Ordnung. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, zu wachsen und dich zu verbessern.

Wenn du an einem Punkt in deiner Kunst bist, an dem du mit einem Projekt oder einer Technik frustriert bist, gönn dir eine Pause. Manchmal kann ein Schritt zurück und eine Verschnaufpause Wunder wirken. Du kehrst mit frischer Perspektive und neuer Energie zurück.

Kreative Blockaden überwinden

Selbstzweifel können oft zu kreativen Blockaden führen, in denen du das Gefühl hast, dass du einfach nicht weiterkommst. In solchen Momenten ist es wichtig, verschiedene Ansätze auszuprobieren, um deine kreative Energie wieder zum Fließen zu bringen.

Eine Möglichkeit, kreative Blockaden zu überwinden, besteht darin, neue Techniken oder Medien auszuprobieren. Wenn du normalerweise mit Bleistift arbeitest, versuche es mit Aquarellfarben oder digitaler Kunst. Die Veränderung kann deine Kreativität neu entfachen.

Arbeite auch an anderen Projekten, die dich inspirieren, selbst wenn sie nichts mit deiner Hauptarbeit zu tun haben. Manchmal können sich Ideen aus unerwarteten Quellen ergeben. Und wenn alle Stricke reißen, gönne dir eine kurze Pause. Manchmal braucht dein Gehirn Zeit, um neue Ideen zu entwickeln.

Weitere Informationen

Für den Fall, dass du gerne noch weitere Informationen haben möchtest, bin ich ein wenig durch das Netz gesurft und habe hier zwei ergänzende Artikel für dich ausfindig gemacht:

Franziska vom Team Wayra.Arts hat in ihrem Artikel ein sehr schönes Zitat gebraucht:

Wir sind hier, um die Welt schöner zu machen. Sie mit Inspiration zu füllen, sie zu einem besseren Ort zu machen. … Verschließt du deine Kunst vor der Welt, weil dein Ego meint, du bist noch nicht gut genug, dann fehlt ein Puzzleteil. Dann fehlt eine Inspiration, die vielleicht einen neuen Künstler erschaffen hätte. Jeder Künstler entsprang aus der Quelle einer Inspiration. 

Wunderbar auf den Punkt und mit wertvollen Strategien für weniger Zweifel und mehr Selbstwertgefühl, ist der Artikel von Alex von Papieraugen.
Bei Katrin Uffelmann gibt es einen spannenden Beitrag zum Thema Perfektionismus.

Zusammenfassung

Selbstzweifel beim Zeichnen und Malen sind normale Begleiter auf der künstlerischen Reise, aber sie dürfen dich nicht aufhalten. Indem du deine Selbstzweifel erkennst, akzeptierst und aktiv gegen sie angehst, kannst du dein Selbstvertrauen stärken und deine kreative Freiheit entfesseln. Finde deine künstlerische Identität, setze realistische Ziele, lerne von anderen Künstlern, mach Fehler zu deinen Freunden, übe regelmäßig, nutze positive Affirmationen, schaffe ein unterstützendes Umfeld und sei geduldig mit dir selbst. Die Überwindung von Selbstzweifeln ist der Schlüssel, um deine künstlerische Reise voll auszuleben und deine einzigartige kreative Stimme zu finden.

Abschließend sei daran erinnert, dass die Überwindung von Selbstzweifeln ein kontinuierlicher Prozess ist. Gib dir selbst die Erlaubnis, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Vertraue in deine Fähigkeiten und erinnere dich daran, dass Kunst eine Reise ist, die es wert ist, unternommen zu werden. Du hast das Potenzial, ein beeindruckender Künstler zu werden, der seine kreative Freiheit voll ausschöpft. Jetzt ist die Zeit, deine Zweifel beiseite zu legen und deine Kunst zu entfesseln. 

Genau diese Erkenntnisse sind es, dir mir geholfen haben. Die Akzeptanz, dass die Freude und die innerliche Befriedigung beim Tun – nämlich dem Malen und der kreativen Beschäftigung – wichtiger sind, als das Endprodukt. Klar, wenn ein tolles Kunstwerk dabei entsteht, umso besser. Aber wenn ich von Anfang an dies als Ziel definiere, baue ich nur wieder Druck auf. Gebe ich mich aber einfach dem Prozess des kreativen Tuns hin, empfinde ich Freude und kann mich entspannen.

Was sich auch wieder auf die Betrachtung auf das eigentliche Werk auswirkt. Denn nun schaue und suche ich nicht mit der Lupe nach Fehler und “was nicht gut geworden ist”, sondern nach den Stellen, dir mir besonders gut gelungen sind, wo ich auf Hindernisse gestoßen bin und diese kreativ gemeistert habe oder wo mich der Malprozess besonders entspannt und mir Freude gemacht hat.

Und jetzt greife zu deinem Malzeug, mach dir die Hände schmutzig und habe Spaß dabei!

Viel Erfolg auf deiner künstlerischen Reise!

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4 Kommentare

  1. Huhu liebe Heike,
    ich kann dir in deinen Ausführungen nur zustimmen. Mich beschäftigen die Themen Selbstzweifel und Perfektionismus schon sehr lange. Was ich dabei immer wieder feststelle ist, dass eine Auflösung dieser Muster echt Zeit benötigt. Gerade der Perfektionismus gaukelt einen gute Dinge vor. Aber im Grund will er meist nicht das Beste oder das Potential einer Sache schöpfen. Vielmehr geht es um eine Beschäftigung mit dem Schlechten und etwas, das einen eher niederschmettert. Nichts, was man tut, scheint gut genug zu sein. Mit diesem Gedanken wäre im Grunde nie ein Bild vollendet oder vorzeigbar. Vom Verstand her ist einen oftmals klar, dass Fehler dazu gehören und das unnötiger Druck einen ausbremst. Ich entdecke hinter meiner Perfektion vor allem Angst mich und meine Werke zu zeigen.

    Aktuell hilft mir besonders das Buch von Julia Cameron „Der Weg des Künstlers“. Das kann ich jedem empfehlen, der mal eine intensive Selbstreflexion durchführen möchte. 🙂

    Liebe Grüße
    Anita

  2. Ich habe vor ein paar Jahren ein YT Video gesehen, in dem ein Künstler in ein NY Museum ging und dort Meisterwerke abzeichnete. Das wollte ich auch. Aber zeichnen im Museum? Darf man dies hier? Vor ein paar Wochen habe ich einen Künstler in seinem YT Video gesehen, der in ein Museum in Berlin ging und dort eine Statue abzeichnete. Einen Mut, den ich zurzeit noch nicht aufbringe. Vor ca. 30 Jahren, als ich noch zeichnen konnte, war ich am Tegeler See in Berlin und habe einen Baum gezeichnet. Da kam ein Familienvater vorbei und rief „Noch so ein Spinner“. Wenn eine Zeichnung mir nicht gelingt – höre ich den Typen noch immer. Und im urbanen Raum habe ich – wenn ich jetzt nachdenke – eigentlich auch nicht mehr gezeichnet.
    Ich bewundere zurzeit die Künstlerinnen und Künstler, die am Inktober teilnehmen. Vielleicht bin ich nächstes Jahr dabei? Meine Ergebnisse sind zurzeit unterirdisch schlecht und eine Teilnahme einfach undenkbar.

    Eben habe ich eine neue Künstlerin auf YT entdeckt, die eine wunderbare Zeichentechnik hat – mit einem merkwürdigen dicken Stift, den ich noch nie gesehen habe. So möchte ich gerne zeichnen können. Wenn ich dann in so einen Vergleich komme, kann mich dies belasten. In der Regel können mich die Arbeiten von anderen Künstlerinnen und Künstler inspirieren oder begeistern.
    Selbstzweifel beim Zeichnen zu haben, ist normal. Mir helfen dann folgende Sätze:
    – Vergleiche dich nicht mit anderen: Jeder hat seinen eigenen Stil und seine eigene Art zu zeichnen. Versuche, dich auf deine eigene Arbeit zu konzentrieren und nicht auf die anderer.
    – Finde Inspiration: Suche nach anderen Künstlern oder Kunstwerken, die dich inspirieren können.
    – Übung macht den Meister.

    LG

    Ralf

  3. Liebe Heike, heute habe ich mich auf Deinen Beitrag zum Thema Selbstzweifel gestürzt, da ich das Gefühl habe, das es wie ein Virus uns alle anfallen kann. Ein Unterthema habe ich für mich vermisst und zwar, wenn ich mich mit anderen vergleiche und die sind gefühlt „weiter“ als ich, (machen Schulungen gegen Bezahlung, haben ein Buch veröffentlicht etc) sind aber auch gefühlt „schlechter“ als ich, dann bekomme ich Selbstzweifel. Ob ich das was ich mache auch wirklich gut mache. Was bedeutet schlechter als ich. Kunst erlaubt doch alles und jeder kann Kunst so ausüben wie er/sie mag. Ja stimmt natürlich. Hat aber jemand den Anspruch eines realistisches Gemäldes, was definitiv wie eine Kinderzeichnung aussieht, dann empfinde ich es als „schlechter“ als ich. Hoffe, ich konnte es gut erklären.
    Aber vielleicht ist es kein Selbstzweifel sondern Neid? Was denkst Du denn, wie kann ich dieses negative Gefühl überwinden und wie kann ich aufhören daran zu zweifeln, daß ich den richtigen Weg eingeschlagen habe? Kreative und liebe Grüße sendet die Rudi

    1. Liebe Rudi, ich weiß genau, was du meinst. Ist es Mut, Selbstvertrauen oder doch bloß Selbstüberschätzung, wenn jemand offensichtlich die Grundlagen des Malens und Zeichnens nicht beherrscht, aber Kurse und Workshops gegen Geld anbietet? Darauf kann ich keine allgemeingültige Antwort geben, da ich 1. die betreffende(n) Person(en) nicht kenne und 2. keine Wertung abgeben will. Kunst ist erstmal wertfrei. Denn, wie du selber schreibst, ist in der Kunst alles erlaubt. Es ist ein Mittel, sich auszudrücken und sich selbst zu verwirklichen.
      In unserer freien Marktwirtschaft ist es auch jedem freigestellt, Kurse gegen Geld anzubieten. Oder Bücher zu veröffentlichen. Genauso, wie es jedem freigestellt ist, diese Kurse oder Bücher zu kaufen – oder eben auch nicht.
      Ich denke, jeder Anbieter wird die Kunden finden, die zu ihm passen. Es gibt Menschen, die haben einfach Spaß am Tun aber weniger Spaß am Lernen. Sie sind mit dem, was sie Können und ihren Ergebnissen vollauf zufrieden. Lass ihnen einfach diesen Spaß 😉
      Und es gibt Menschen, die wollen mehr. Sie wollen sich weiter entwickeln. Sich ausprobieren und Fortschritte machen. Diese Menschen werden sich andere Vorbilder und Lehrer suchen. Wachsen kann man nur mit, bzw. durch jemand, der wenigstens einen kleinen Vorsprung hat.

      Prüfe doch mal ganz genau, was dich so antriggert. Was genau hat denn jemand, der in seiner Kunst nicht auf deinem Level ist und Kurse anbietet und Bücher schreibt und verkauft, genau mit dir zu tun?
      Hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt auch ein Buch zu schreiben oder bezahlte Kurse anzubieten, traust dich aber nicht?
      Sei geduldig mit dir selbst und erinnere dich daran, dass der künstlerische Prozess eine Reise ist, die Zeit und Hingabe erfordert. Schätze deine einzigartige kreative Stimme und lass dich von deiner Leidenschaft und Freude am Zeichnen und Malen leiten. Vertraue darauf, dass du mit jedem Strich und jedem Pinselstrich wächst und dich entwickelst.
      Ich kann dir einfach nur raten, lass dich nicht von Selbstzweifeln entmutigen. Jeder große Künstler hat Zweifel und Rückschläge erlebt. Das Wichtigste ist, dass du an dich glaubst und kontinuierlich an deinen Fähigkeiten arbeitest. Du bist eine großartige Künstlerin. Und du bist für viele andere eine Inspiration.

      Zeichnen und Malen sind Ausdrucksformen, die dir Freiheit und Selbstverwirklichung bieten. Nutze diese Möglichkeiten, um dich auszudrücken und deine einzigartige künstlerische Stimme zu finden. Denke daran, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, deine kreative Vision zu verwirklichen und dich selbst auszudrücken. Sei mutig, sei authentisch und lasse deine Zweifel nicht die Oberhand gewinnen. Jeder Strich, den du setzt, ist ein Schritt vorwärts auf deiner künstlerischen Reise.

      Bunte und ganz liebe Grüße,
      Deine Heike 🫶

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